Erfüllt bei einem Bauvorhaben der Baugrund nicht die geotechnischen Anforderungen, muss dieser ertüchtigt werden.
Diese Baugrundverbesserung kann durch Vermörtelung des Bodens erreicht werden. Mit unterschiedlichen Verfahren wird dabei Zement in den Baugrund injiziert und somit eine Verbesserung des Baugrundes erreicht. Eine Möglichkeit diese Vermörtelungen auszuführen ist das sogenannte Düsenstrahlverfahren (DSV) oder auch Hochdruckinjektionsverfahren (HDI).
Bei diesem Verfahren wird, den jeweiligen Baugrundverhältnissen angepasst, ein Bohrloch abgeteuft. Nach dem Erreichen der vorgesehenen Tiefe wird auf das Düsenstrahlverfahren umgestellt. Suspension tritt mit hoher Geschwindigkeit aus dem Düsenstrahl aus und zerschneidet den anstehenden Boden. Das Bohrgestänge mit der Düse wird dabei kontinuierlich nach oben gezogen. Die Suspension vermischt sich mit dem gelösten Boden und bildet so eine Säule.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Düsenstrahlverfahren zwischen Einphasen-, Zweiphasen- und Dreiphasensystemen. Beim Einphasensystem wird mit einem einzigen Medium, meistens einer zementhaltigen Suspension, gearbeitet. Die Düse schneidet und vermörtelt den Boden gleichzeitig. Die Suspension wird dabei mit Drücken zwischen 200-600bar zugeführt. Zusätzlich zur zementhaltigen Suspension wird beim Zwei- und Dreiphasensystem Luft bzw. Luft-Wasser injiziert. Die zusätzlichen Medien zerschneiden den Boden tiefer, wodurch die zementhaltige Suspension weiter in das Erdreich eindringen kann. So können im Vergleich zum Einphasensystem größere Säulendurchmesser realisiert werden.
Eine weitere Möglichkeit der Bodenverbesserung durch Vermörtelung stellen mechanisch-hydraulische Mischverfahren dar. Sie sind vor allem auch unter dem Begriff Deep Soil Mixing (DSM) bekannt. Mit diesem Verfahren können große Bodenmassen stabilisiert werden. Dazu wird Bindemittelsuspension mit einem rotierenden Mischwerkzeug bei gleichzeitig vertikaler Bewegung mit dem Boden vermischt.