Bei Aufschluss- und Erkundungsbohrungen wird versucht, einen vollständigen Kern des zu untersuchenden Baugrundes zu erhalten. Dies wird durch Rotationskernbohrungen erreicht. Um ein möglichst gutes Ergebnis zu erlangen, ist nicht nur die Wahl der richtigen Bohrkrone und des Bohrgestänges entscheidend. Auch das Bohrgerät muss über die Möglichkeit einer Drehzahl- und Bohranpressruckregelung sowie über eine Spülvorrichtung verfügen.
Grundsätzlich kann beim Kernbohren zwischen Einfachkernrohren und Doppelkernrohren unterschieden werden.
Bei Einfachkernrohren läuft das Spülmedium (Wasser) zwischen Bohrrohr und Kern entlang. Bei empfindlichen Proben besteht hier das Problem, dass der Kern erodiert und beschädigt wird.
Werden Doppelkernrohre verwendet, kommt der Bohrkern erst zum Ende des Rohres mit dem Spülmedium in Kontakt. Dadurch ist der Bohrkern viel besser gegen Erosionserscheinungen geschützt. Wird in das Innenrohr zusätzlich ein Kunststoffrohr eingesetzt, spricht man von Dreifachkernrohr. Dieses Verfahren wird bei wasserempfindlichen oder quellfähigen Gebirgsarten eingesetzt.